Piccadilly Jim by P. G. Wodehouse

Piccadilly Jim by P. G. Wodehouse

Autor:P. G. Wodehouse [Wodehouse, P. G.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-16T16:00:00+00:00


12

Als Jimmy am nächsten Morgen um zehn Uhr dreißig in Mr. Petts Büro in der Pine Street erschien – seine erklärte Absicht, früh aufzustehen und um neun Uhr dort zu sein hatte sich als leere Versprechung erwiesen –, befand er sich in einem erwartungsvollen Hochgefühl. Er hatte sich für das erwartete schwierige Interview gerüstet, indem er zum Frühstück einer Reihe sorgfältig ausgewählter Speisen in einem teuren Hotel den Vorzug über das Pensionsessen gegeben hatte, mit dem er in letzter Zeit sein Innenleben beleidigt hatte. Sein Anzug war aufgebügelt, sein Kinn glattrasiert, und seine Schuhe waren auf Hochglanz poliert. Diese Tatsachen, zusammen mit dem herrlichen Morgen und dem unbestimmten Glücksgefühl, das einen an einem schönen Tag in New York überkam, wenn man nicht arbeiten mußte, verstärkten seinen natürlichen Optimismus. Er wußte, daß alles gut werden würde. Er wäre der letzte gewesen, der abgestritten hätte, daß seine Lage etwas kompliziert war – er mußte Bleistift und Papier zur Hilfe nehmen, um genau darzustellen, wie es um ihn stand – aber na und? Ein paar Komplikationen im Leben waren eine gesunde Herausforderung für den Geist. Seine strahlende Leutseligkeit traf Mr. Petts wartenden Laufjungen so unvorbereitet, daß dieser seinen Kaugummi verschluckte, als Jimmy ihm seine Karte überreichte.

»Das ist für den Chef, mein guter Junge. Mach dich damit auf die Socken!«

Der Junge verschwand ohne ein Wort.

Von seinem Standort vor der Theke, welche die Besucher von den Angestellten im Büro trennte, hatte Jimmy einen guten Blick auf viele fleißige junge Männer mit Ärmelschonern, die geheimnisvollen Tätigkeiten mit großen Mengen Papier nachgingen. Besonders einer von ihnen war so von Papier umgeben, daß er aussah wie ein Schwimmer in der Brandung. Jimmy betrachtete diese Schwerarbeiter mit freundlichem Wohlwollen. Die rastlose Tätigkeit machte ihn glücklich und er genoß es, so viele fleißige Menschen um sich zu haben.

Der Laufjunge kam zurück. »Darf ich bitten.«

Der Junge behandelte ihn jetzt mit deutlich mehr Respekt. Mr. Petts Reaktion, als er den Namen des Besuchers las, hatte ihn beeindruckt. Im eigenen Heim ein Nichts, schaffte der Finanzier es immer wieder, im Geschäft alle möglichen Menschen zu beeindrucken.

Für Mr. Pett kam die Nachricht, daß Mr. James Crocker darauf wartete, zu ihm vorgelassen zu werden, einem Wunder gleich. Seit der Rückkehr nach Amerika war kein Tag vergangen, an dem Mrs. Pett nicht darüber geklagt hätte, daß es ihnen nicht gelungen war, den jungen Mann zur Rückkehr zu bewegen. Die Reaktion von Mrs. Pett, als sie im Sunday Chronicle den Artikel über die Schlägerei mit Lord Percy Whipple gelesen hatte, war für ihren Mann ein unvergeßliches Ereignis in der häuslichen Geschichte gewesen. Zum ersten Mal, seit er sie kannte, war diese unbeugsame Frau völlig zusammengebrochen. Der Gedanke, daß sie – hätte sie es nur gewußt – während der Unterredung mit ihrer Schwester eine Waffe gehabt hätte, um ihre Niederlage zu einem Triumph zu machen, war mehr, als selbst Mrs. Petts Selbstbewußtsein ertragen konnte. Jedesmal wenn sie sich an die Szene erinnerte und sich vorstellte, mit welcher kühlen Selbstverständlichkeit Mrs. Crocker von Lord Percy Whipple als dem besten



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